Pro-Fil spendet 32.500,00 Euro

Durch Bildung aus der Armut: Nach Corona wieder Schulbildung möglich

Pro-FiL - Hilfe für Kinder in Not e.V. konnte erneut einen erheblichen Betrag zur Sicherung der Schulbildung von Kindern in extremen Notlagen bereitstellen: So unterstützte der Verein aus den eingegangenen Spendengeldern diverse nationale und internationale Initiativen mit insgesamt 32.500 Euro.

Ein Schwerpunkt der Arbeit des ehrenamtlich geführten Kinderhilfsvereins ist seit 2010 die Finanzierung von Schulbildung für Kinder von Müllsammlerfamilien und aus Slums in der philippinischen Millionenmetropole Cebu-City. Hier leben fast 10.000 Menschen auf und um Mülldeponien – auch nachdem immer mehr Slums von Grundstücksspekulanten in Brand gesetzt werden, um begehrtes Bauland zu gewinnen. So werden hunderte Familien, die zuvor schon in extremer Armut lebten, obdachlos. „Um den Kindern eine Perspektive auf ein selbstbestimmtes Leben zu geben, ist Bildung extrem wichtig. Daher helfen wir bei der Finanzierung der Schulausbildung, die jetzt nach 2 harten Corona-Jahren auch auf den Philippinen wieder angelaufen ist,“ sagt Matthias Merzhäuser, Gründer und Vorsitzender des Vereins, der kürzlich von einer weiteren Delegationsreise aus Cebu zurückkehrte und dort in den Projektgebieten mit dem Leiter vor Ort, Prof. Dr. Heinz Kulüke, unterwegs war. Nur 100 Euro sind nötig, um einem Kind ein ganzes Jahr die Grundschule zu finanzieren.

Weiterhin unterstützt Pro-FiL das Kumbayah-Waisenhaus in Kampala/Uganda, wo mehr als 100 Waisenkinder (vom Säugling bis zu Jugendlichen) schulisch und musikalisch ausgebildet werden. Besonders tragisch ist hier die Tatsache, dass durch Korruption immer wieder die Arbeit von Pro-FiL und dem Heimleiter vor Ort, Pastor Robert Ssenfuma behindert wird und kürzlich sogar Nahrungs- und Hygienevorräte für einen ganzen Monat aus einem Lagerraum gestohlen wurden. So ist auch dort die Not groß und es werden weitere Spenden benötigt.

Doch auch regional ist der Verein aktiv und hilft momentan ganz gezielt bei der Unterstützung im Bereich der Therapie bei sexuellem Kindesmissbrauch. „Wichtig ist, dass bei uns alle Spenden zu 100 Prozent weitergeleitet werden und keinerlei Verwaltungs- oder Reisekosten entstehen, da der komplette Vorstand ehrenamtlich arbeitet“ ergänzt Merzhäuser. Der Birkener wurde als Vorsitzender bei der letzten Jahreshauptversammlung des Vereins einstimmig im Amt bestätigt. Ebenfalls einstimmig wiedergewählt wurden Wolfgang Kölsch, Wilnsdorf als Kassenführer, Hermann Josef Rasch, Mudersbach als zweiter Vorsitzender und Geschäftsführer Peter Sauerwald, Niederdielfen.

Über die Arbeit von Pro-FiL und die Situation in den Einsatzgebieten informiert Matthias Merzhäuser gerne kostenlos in Vorträgen oder beim Besuch in Schulen, um den Kindern zu zeigen, dass Schulbildung und ein Leben, wie es hier die meisten kennen, durchaus nicht selbstverständlich ist, und ein Bewusstsein für den Wert von Bildung und sozialen Standards zu schaffen. Besuchen Sie auch die Facebook-Präsenz von Pro-FiL mit vielen Bildern und weiteren Infos.
Spendenkonto: IBAN DE69 5739 1800 0016 5639 00

Bericht aus Cebu 2022

Lieber Matthias Merzhäuser, liebe Spenderinnen und Spender von Pro-Fil,

für die erneut so großzügige Geldzuweisung vom 11.07.2022 in Höhe von Euro 20.000 bedanke ich mich sehr herzlich. Wir wissen diese große Spende gerade in der Zeit der Krise sehr zu schätzen.

Euro 3.000 davon dürfen wir für den Kauf von Nahrungsmitteln verwenden. Die andauernde Pandemie und der Super-Taifun Rai haben viele Familien gerade auf den Mülldeponien und in den Fischerdörfern an den Rand ihrer Existenz getrieben, sodass die ohnehin geringen täglichen Einnahmen aus dem Müllsortieren oder Fischfang bei weitem nicht für die tägliche Ernährung ausreichen. Zusätzlich spüren die Menschen auch hier die wirtschaftlichen Folgen des Krieges in der Ukraine. Die Preise für die Grundnahrungsmittel sind aufgrund der hohen Transportkosten drastisch angestiegen. Immer mehr Familien kämpfen täglich darum, ihre Familien ausreichend zu ernähren.

Euro 15.000 der Spende wird für die Finanzierung der Schulung der Kinder verwendet werden. Aufgrund der großen Verwüstungen durch den Taifun und der Not auf dem Land sind viele Familien in die Städte umgezogen. So hat sich z. B. die Anzahl der Familien auf allen vier Mülldeponien mit derzeit über 2.000 Familien (5.000 Menschen) fast verdoppelt. Als Folge des Supertaifuns und der sich zuspitzenden Wirtschaftkrise werden in diesem Jahr somit mehr Gelder benötigt werden, um die Schulung der Kinder zu finanzieren.

70 Euro reichen für die jährliche Förderung eines Kindes in der Grundschule aus. In der Mittelschule sind das 120 Euro. Für das 11. und 12. Schuljahr werden jährlich je 250 Euro gebraucht. Weit über 2.000 Kinder und Jugendliche müssen in diesem Jahr gefördert werden.

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Taifun RAI

Heinz Kulüke SVD – University of San Carlos, Cebu City – PHILIPPINES 
18./19./20. Dezember 2021 – Erste Tage nach dem Taifun

Lieber Matthias (Pro-FiL),  der Taifun RAI hat am vergangenen Donnerstagabend den Süden der Philippinen schwer getroffen und, ähnlich wie beim Taifun Yolanda in Leyte 2013 viele Orte komplett verwüstet. Besonders betroffen sind Teile von Mindanao, dann Leyte, Bohol und der ganze Süden der Insel Cebu einschliesslich Cebu City. Die Regierung hat den Notstand für diese Gebiete ausgerufen. In meinen 35 Jahren auf den Philippinen habe ich in Cebu noch nie einen Taifun von dieser Größenordnung und eine derartige Verwüstung erlebt. Glücklicherweise konnten viele Menschen gerade aus den Gefahrenzonen wie entlang der Küsten, der Flüsse und aus den Slums rechtzeitig evakuiert werden. Da zahlreiche Gebiete aufgrund der gestürzten Bäume und Elektromasten nicht zugänglich sind, gibt es derzeit über die Anzahl der Toten, Verletzten und Vermissten keine genauen Angaben (vorläufige Daten: Leyte 73 Tote, Bohol: 52 Tote, Cebu City: 23 Tote, die Zahlen aus den Orten südlich von Cebu City, die es noch schlimmer getroffen hat, sind noch nicht bekannt). 

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Pro-Fil spendet 20.500 Euro um Leben zu retten

Korrupte Polizei und herzloses Militär – Waisenhausleiter im Gefängnis – CORONA-Probleme in Entwicklungsländern

Die Corona-Problematik beschäftigt uns seit vielen Monaten und verlangt uns viel ab, da die Einschränkungen unser tägliches Leben beeinträchtigen. Einen kleinen Eindruck, wie es in anderen Teilen der Erde aussieht, gab in der Jahreshauptversammlung des gemeinnützigen Vereins Pro-FiL - Hilfe für Kinder in Not e.V. dessen Vorsitzender Matthias Merzhäuser:
„Während hier bei uns (überspitzt formuliert) Kinderbetreuung zu Hause als Belastung empfunden wird und einige Partygänger am Wochenende Entzugserscheinungen haben, da Tanzclubs und Gastronomie geschlossen sind, wären an andern Orten der Erde Menschen froh, nur diese „Probleme“ zu haben“ beginnt Merzhäuser bewusst und bekannt provokativ seine Äußerungen. Der Verein hat trotz Corona-Pandemie ein starkes Spendenaufkommen und konnte kürzlich 20.500 Euro Kinderhilfsprojekten in Asien und Afrika zuführen. „Normalerweise sichert der größte Teil unserer Spenden Kindern, die in Slums, auf der Straße und auf Mülldeponien leben den regelmäßigen Schulbesuch und somit neben Zugang zu Bildung, der der sicherste Weg aus der Armut ist, auch sauberes Essen und eine medizinische Grundversorgung. Momentan ist aber auf den Philippinen, wo wir in der Metropole Cebu ständig bis zu 2000 Kindern den Schulbesuch ermöglichen und sie so vom Müllsammeln, Gefahren durch Menschenhändler und Drogen fernhalten, wegen der Covid-Pandemie eben auch kein normaler Schulunterricht möglich. Und so trifft es wie immer die Ärmsten der Armen umso mehr, denn selbst ein Bettler kann nicht mehr betteln, wenn keine Menschen unterwegs sind und wochenlang das öffentliche Leben stillgelegt wird. Dazu Prof. Dr. Heinz Kulüke von der San Carlos University in Cebu, die die Verwendung der Spendengelder zusammen mit vielen ehrenamtlich Aktiven und dem Verein Pro-Fil koordiniert:

„Ich bin immer wieder tief bewegt von der Großzügigkeit der Spender von Pro-Fil. Derzeit müssen wir bis zu 5.000 Familien (25.000 – 30.000 Menschen – die Mehrheit davon Kinder) in unseren Projektgebieten mit Grundnahrungsmitteln (Reis, Fisch, Nudeln, Milch) versorgen. Es sind Familien von den Mülldeponien, Stadtslums und Bewohner von Friedhöfen und Gehwegen. Sie haben nichts zu essen.“ Erschwerend kommt dazu, dass Militäreinheiten die Slums absperren und die Menschen darin sich selbst überlassen. „Unser Mitarbeiter-Team verfügt zum Glück über Passierscheine, und so können die vielen ehrenamtlichen Helfer/innen die Slumbewohner versorgen und den Kindern Schulunterricht in kleinen Gruppen erteilen“ ergänzt Matthias Merzhäuser. Ein Dankesschreiben von „Father Heinz“, wie Prof. Kulüke von den Armen in Cebu genannt wird veröffentlicht Pro-Fil auf seiner Facebook-Präsenz.

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Philippinen in Coronazeiten

Bericht von Heinz Kulüke SVD – University of San Carlos – Cebu City – PHILIPPINEN Dezember 2020 

Liebe Freunde und Förderer in der Heimat, diesen Rundbrief am Ende des Jahres darf ich mit einem herzlichen Gruß aus Cebu beginnen. Wie wohl überall auf der Welt stand auch hier das Jahr 2020 ganz im Zeichen der Coronavirus-Pandemie. Trotz der weltweiten Krise durften wir wieder einmal die gewohnt sehr großzügige Unterstützung aus der Heimat erfahren, die uns hier vor Ort vielerlei Hilfen für Menschen in Not ermöglicht hat. Dafür sind wir von Herzen dankbar. 

Hilfsprojekte im Rahmen der Coronavirus Pandemie 

Von März bis August mussten allwöchentlich bis zu 5.000 Familien (25.000 bis 30.000 Menschen – die Mehrheit davon Kinder) in unseren Projekt- gebieten mit Grundnahrungsmitteln wie Reis, Fisch, Nudeln und Milch versorgt werden. Das sind arme Familien von Mülldeponien, aus Stadtslums, aus Fischer- und Kleinbauerndörfern, sowie von den Friedhöfen und Gehwegen der Stadt Cebu. „Wir haben nichts mehr zu essen“, diesen Satz habe ich in all den Jahren auf den Philippinen noch nie so häufig gehört, wie in den vergangenen Monaten; auch habe ich hier in den Straßen noch nie so viele Menschen betteln oder nach Nahrung in den Mülltonnen suchen sehen. Die Tage begannen damit, die hungrigen Menschen vor unserer Tür zu versorgen und dann die Hilfsgüter für die Menschen auf den Mülldeponien und in anderen Slums zu koordinieren. Gleich zu Anfang und dann über viele Monate, von März bis August, ging es vor allem um die Finanzierung von Nahrung; später kamen dann auch Ausgaben für Medikamente, Krankenhausbehandlungen, Heimfahrten und Beerdigungen hinzu. Es stimmt traurig, wie schnell Menschen ohne Rücklagen, ohne Versicherungen und mit nur sehr begrenzten Hilfen von der Regierung in absolute Not geraten können. Die großzügige Unterstützung aus der Heimat hat vielen Menschen hier das Überleben ermöglicht. Dafür darf ich im Namen all dieser Menschen von Herzen danken. 

Hausbauprojekte 

Aufgrund der über fünfmonatigen Ausgangssperre und des Baumaterialmangels kamen die Arbeiten in unseren Hausbauprojekten zum Stillstand. Seit Mitte August kann weitergebaut werden. Da viele der einfachen Bauarbeiter aus unseren eigenen Projektgebieten stammen, können wir so bis zu 40 Familien Arbeit und ein Einkommen sichern. Das ist gerade in der Zeit der anhaltenden Krise wichtig, da so viele Menschen ihre Arbeit verloren und auch in den kommenden Monaten kaum eine Chance auf eine neue Anstellung haben. Das San Pio Village ist mit 310 Häusern (etwa 2.000 Menschen) fast fertig. Das vor der Krise begonnene St. Arnold Janssen Village wird 130 Familien (bis zu 1.000 Menschen) von den Mülldeponien, aus den verarmten Fischerdörfern und von den Straßen ein neues Zuhause geben. Die erste Phase mit 60 Häusern ist abgeschlossen. 30 Familien leben bereits in dem Dorf. An der Infrastruktur der zweiten Phase mit 70 Häusern wird derzeit weitergebaut. Je nach den Entwicklungen der Pandemie und den zur Verfügung stehenden Geldern (die Kosten betragen derzeit Euro 5.500 pro Haus) hoffen wir, die Bauarbeiten gegen Ende 2021 abzuschließen. Auch hier darf ich allen großzügigen Spenderinnen und Spendern danken, die den oben genannten Familien ein menschen- würdiges Leben in unseren Umsiedlungsgebieten ermöglichen. 

Schulungsprogramme für Kinder und Jugendliche

Alljährlich muss über 2.000 Kindern von den vier Mülldeponien, den Straßen und aus den Slums der Besuch der Grund- und Mittelschule finanziert werden. Hinzu kommen die Jugendlichen in der Senior High School (Oberstufe). Die Kosten für Schul- materialien (Bücher, Hefte, Stifte), Kleidung, Schuhe, Rucksäcke, Nahrung, Transport und Schulgebühren in Regierungsschulen sind wie folgt: Euro 70 – pro Jahr und Schüler in der Grundschule (6 Jahre); Euro 120 – pro Jahr und Schüler in der Mittelschule (4 Jahre); Euro 250 – pro Jahr und Schüler in der Senior High School (Oberstufe). In der Oberstufe werden berufsbildende Kurse angeboten, sodass sich die Schüler nach Abschluss bereits um Arbeitsplätze bewerben können. Eine gute Schulbildung öffnet bekanntlich die Türen zu einer besseren Zukunft. Das muss selbst in Zeiten der Coronaviruskrise weitergehen, wenn auch mit anderen Methoden. Der Dank der Familien für diese Form der Hilfe ist groß. 

Straßenmenschen – Erwachsene und Kinder

„Wo ist Dein Ehemann?“ frage ich die ältere Frau, die nach Essen im Müll sucht … Beschämt, aber ganz schnell kommt die Antwort: „Er sucht Arbeit“ … „Wo ist Euer Vater“ frage ich die Kinder auf dem Gehweg und wieder kommt die gleiche Antwort … Das ganze wiederholt sich an diesem Tag, 14. Juli 2020, bei meinem Besuch der Straßenmenschen in der Altstadt weit über zwanzigmal … 
Die Anzahl der Straßenmenschen ist seit dem Beginn der Pandemie rapide angestiegen. Ganze Familien hat der Hunger in die Stadt getrieben, die auf den Gehwegen durch Müllsammeln und Betteln zu überleben versuchen. Wegen der hohen Infektionsraten und des Kontaktverbots war unser Zentrum für die Straßenmenschen (Haus des Samariters/Balay Samaritano) von März bis August geschlossen. Die Menschen mussten in dieser Zeit direkt auf den Gehwegen vor allem mit Nahrung und auch mit Medikamenten versorgt werden. Das Zentrum ist seit September wieder geöffnet und alltäglich Anlaufstelle für zahlreiche Menschen in Not. Weit über 100 Kinder und ältere Straßenmenschen erhalten hier täglich eine warme Mahlzeit, werden gesundheitlich versorgt und können sich und auch ihre Kleider waschen. Täglich werden zudem Mahlzeiten für die auf den Straßen verbliebenen Menschen vorbereitet und verteilt. Die Straßenmenschen sind den großzügigen Sponsoren dankbar, die uns diese Arbeit hier ermöglichen. 

Rotlichtmilieus – Menschenhandel

„In Not geratene Menschen sind leichte Beute für Menschenhändler“. Was aus anderen Krisenzeiten bekannt ist, gilt auch für die Coronavirus-Pandemie. Vor allem bereitet die zunehmende sexuelle Ausbeutung von Kindern und jungen Menschen im Internet große Sorgen (OSEC – Online Sexual Exploitation of Children). Unsere Aufklärungsarbeit läuft weiter und auch die konkrete Hilfe für die Opfer dieser Form der Ausbeutung, die Aufnahme in unseren 3 Zentren finden. Die Schwestern vom Guten Hirten koordinieren die Hilfsprogramme für etwa 60 Mädchen in den Zentren und Hunderte von jungen Menschen auf den Straßen und in Slums. 

Lichtblicke in Zeiten der Not – 30. August 2020 – Schon seit über einer Stunde sitzt die ältere Frau vor einem der wenigen Geschäfte, die noch nicht geschlossen sind und Lebensmittel verkaufen dürfen … Wie viele der anderen Bettler, die derzeit das Straßenbild von Cebu prägen, hofft sie, dass jemand ihr ein wenig Geld schenkt, damit sie sich etwas zu Essen kaufen kann … Ich kenne die über siebzigjährige Johanna … Als ich gerade die Straße überqueren und zu ihr gehen will, sehe ich, wie eine aus dem Geschäft kommende Frau Johanna einige Münzen in die Hand drückt … Es kommt zu einem bewegenden Szenenwechsel … Johanna steht sofort auf und geht ins Geschäft … Sie kommt mit zwei kleinen Brötchen wieder heraus und will gerade anfangen zu essen, als sie einen älteren, ziemlich herabgekommenen, abgemagerten und in Lumpen gekleideten alten Mann einige Schritte entfernt betteln sieht … Sie geht hin, setzt sich zu ihm und teilt, ohne zu zögern, eines der von ihr gekauften Brötchen … Sie essen gemeinsam … Dabei wechseln sie einige Worte, die ihre von Leid gekennzeichneten Gesichter in ein strahlendes Lächeln verwandeln … Ein „Lichtblick“ … „Teilen“ … „Solidarität“ in Zeiten großer Not … Das hat auch hier vielen Menschen in einer derartigen, seit den Kriegen nicht mehr dagewesenen, Notlage geholfen, zu überleben …