Kampf gegen Cyber-Kriminalität und Kindesmissbrauch

Dass es auf Mülldeponien und in Slums auch Internet gibt, ist nicht immer ein Segen – eher eine Gefahr für die Kinder

Unsere Hilfe hat sich bisher in fünf Hauptbereiche gegliedert:

  • Schulbildung für Kinder aus Müllsammlerfamilien,
  • Unterstützung des Hauses „Samaritano“ für Straßenkinder und Obdachlose,
  • Resozialisierungsprojekte für junge Zwangsprostituierte,
  • Ernährungsprogramme für kleinere Kinder auf Mülldeponien
  • Hausbau- und Umsiedlungsprojekte für Müllmenschen.

Nun kommen allerdings zwei neue Wirkungsbereiche hinzu, da die alarmierenden Ereignisse erschreckend stark anwachsen: Aktivitäten zur Bekämpfung des (Kinder- und) Menschenhandels, und vor allem der Cyber-Kriminalität über das Internet im Bereich Kindesmissbrauch und Kinderpornografie. Cebu (und vor allem die vorgelagerte Insel Mactan, auf der sich auch der internationale Flughafen der Stadt befindet) verfügt über ein schnelles Internet, hat neben der boomenden Wirtschaft und riesigen Zuwächsen in Touristik und Baugewerbe trotzdem einen großen Anteil bettelarmer Menschen, die aber über englische Sprachkenntnisse verfügen (die Amtssprache auf den Philippinen ist englisch).

Das Zusammentreffen dieser drei Komponenten (schnelles Internet, große Armut und englische Sprachkenntnisse) hat Cebu zum weltweiten Zentrum für internationale Kinderschänder gemacht. So werden Kinder teilweise per Live-Übertragung mittels Handy missbraucht, wobei der pädophile Auftraggeber weit entfernt in Europa, USA, Kanada oder Australien sitzt und quasi vom Wohnzimmer aus Regie führt – und bis zu 750.000 Gleichgesinnte schauen dabei online zu. Später werden die Aufzeichnungen ins Darknet hochgeladen und zum Kauf angeboten und es wird viel illegales Geld damit verdient. Die missbrauchten Kinder bekommen – wenn überhaupt etwas – bestenfalls einen Hot-Dog gegen den Hunger…“

Auch hier hilft nur eine dauerhafte Bekämpfung der Armut durch Schulbildung, und die Zusammenarbeit mit internationalen Ermittlungsbehörden wie Interpol und Aufklärung durch Field-Worker (Sozialarbeiter vor Ort), die den Menschen eine großer Hilfe sind. „Immer wieder treffe ich in den von uns unterstützten Einrichtungen auch junge Menschen aus Deutschland, die ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren, oder im Rahmen ihres Sozialpädagogik-Studiums ein Praktikum dort absolvieren.“ berichtet Pro-FiL-Vorsitzender Merzhäuser.

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